Dienstag, 4. September 2012

Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren, oder doch?

Alkohol ist ein heikles Thema in der Schwangerschaft, aber auch in der Stillzeit.

Warum ist es aber besser auch auf kleine Mengen Alkohol zu verzichten (selbst wenn der Umkreis einstimmig meint, dass ein Gläschen wohl kaum schadet ...)?
  • Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass ein erhöhter Alkoholkonsum während der Schwangerschaft zu einer Wachstumsverzögerung, zu Missbildungen, zu Entwicklungsfehlern und/oder zu einer Fehlgeburt führen kann. Aber auch bei gemäßigten Konsum kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Kind durch den Alkohol Schaden nimmt. 
  • Wird Alkohol in der Stillzeit konsumiert, geht dieser vom mütterlichen Blut in die Muttermilch über (die Alkoholkonzentration ist dabei annähernd gleich hoch). Beim Säugling kann der Alkoholkonsum durch die Muttermilch zu einem veränderten Schlafverhalten führen. Weiters können sich Trinkschwierigkeiten einstellen, da sich der Geschmack der Muttermilch verändert bzw. kann eine frühe Gewöhnung an den Geschmack von Alkohol gefördert werden. Bei der Mutter führen alkoholische Getränke dazu, dass weniger Milch produziert wird.  


Will man als Stillende nun ausnahmsweise ein Glas Alkohol trinken, sollte man Folgendes beachten:

1. Stillen Sie Ihr Kind, bevor Sie Alkohol trinken, so dass der Abstand zur nächsten Stillmahlzeit ausreichend lang ist. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Baby keinen gleichmäßigen Stillrhythmus hat, d.h. häufig nach kurzen Intervallen kleine Milchmengen trinkt und die nächste Stillmahlzeit nicht vorhersagbar ist, verzichten Sie aus Vorsorgegründen vollständig auf Alkohol.
2. Planen Sie nach dem Konsum eines alkoholischen Getränks mindestens 1 bis 2 Stunden zeitlichen Abstand bis zum nächsten Stillen ein, damit der Alkohol in Ihrem Blut und in der Milch größtenteils abgebaut ist.
3. Wenn Sie noch ausschließlich stillen, sollten Sie keine Stillpausen über mehrere Stunden machen, weil eine lange Pause bis zum nächsten Stillen unter Umständen die Entstehung von Stillproblemen fördert.
4. Wenn Sie Ihr Kind mit in Ihr Elternbett nehmen wollen, sollten Sie und Ihr Partner vorher keinen Alkohol trinken. Denn Alkohol setzt Ihr Reaktionsvermögen herab, oder Sie schlafen unter Alkoholeinfluss tiefer, so dass Sie möglicherweise nicht adäquat auf kindliche Signale reagieren können.
Quelle: http://www.bfr.bund.de/cm/343/stillen-und-alkoholkonsum-besser-nicht.pdf

Achtung bei Alkohol als Speisenzutat!

Alkohol verkocht sich zwar etwas, wie viel letztendlich aber noch enthalten ist, hängt stark von der Temperatur, der Kochdauer und dem Kochgefäß (Flüssigkeitsoberfläche) ab!

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