Mittwoch, 27. Juni 2012

Freispruch für die Gene

Am 20. Juni fand in Graz die 7. Steirische Gesundheitskonferenz statt. Unter dem Titel „Heiß & fettig“ diskutierten Expertinnen und Experten über die Ernährung junger Menschen. Auch wenn die Schwangerschaft kein eigenes Thema war, gab es doch Erkenntnisse aus der Wissenschaft zu hören, die auch hier auf diesem Blog von Interesse sind.

Die gute Nachricht für alle Eltern, die selbst mit ihrem Gewicht kämpfen: Laut Dr. Jürgen König, dem Leiter des Instituts für Ernährungswissenschaften an der Uni Wien, spielt eine genetische „Vorbelastung“ in Sachen Übergewicht nämlich kaum eine Rolle. In 92-97 % der Fälle ist sie auszuschließen. Die zweite Nachricht: Es liegt an uns selbst. Oder wie Jürgen König es zusammenfasst: "Letztlich ist die Sicherstellung einer ausgeglichenen Energiebilanz durch Ernährung und Bewegung von weitaus größerem Einfluss als ‚die Gene’.“ Übergewicht ist nur selten vererbbar, wohl aber erlernbar. Das gute Vorbild der Eltern hält also auch die Kinder gesund.

Dr. Jürgen König, Ernährungswissenschafter. Foto © Gesundheitsfonds (ART_Loske) 

1 Kommentar:

  1. Dieser "Freispruch" war für manche sicher enttäuschend, unterstreicht aber die Wichtigkeit der Vorbildwirkung bzw. des gelebten Essverhaltens in der Familie.

    Was Mama und Papa essen, wird auch der Sprössling essen. Es reicht aber nicht aus ein einmaliges Vorbild zu sein und sich vor dem Kind einen Löffel Erbsen in den Mund zu schieben, wenn man sie sonst selbst ablehnt.

    Wird aber langfristig eine genussvolle, abwechslungsreiche und gesunde Ernährung vorgelebt, wird der Sprössling es den Eltern gleich tun.

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